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Es gibt gute Tage in Jekaterinas Leben. Da ist die 27-jährige optimistisch, dass sie bald einen Job findet, von dem sie gut leben kann. Der ihr Spaß macht und der sie erfüllt. Und es gibt schlechte Tage, an denen sie sich komplett überfordert fühlt. Von den vielen Möglichkeiten, von den Erwartungshalten einer Leistungsgesellschaft, von einem unaussprechlichen Druck, der auf ihr, der Studentin der Politikwissenschaften, lastet.

Früher hat sie dann oft Panikattacken bekommen. Die hat sie mittlerweile im Griff - dank einer Verhaltenstherapeutin, die ihr erklärt hat, woher solche Gedanken kommen und wieso auch andere in dieser Lebensphase Zukunfts- und Existenzängste haben.

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Angefangen hat alles vor knapp drei Jahren, als Jekaterina vom Bachelor- ins Masterstudium wechselte. Statt stolz auf diesen Schritt zu sein, hat sie Zweifel an sich selbst und ihrem Studienfach bekommen. Wozu mache ich das? Will ich überhaupt das noch, was ich anfangs wollte? Bin ich gut genug? "Ich habe Zukunftsangst bekommen", erzählt sie, "fühlte mich depressiv und überfordert, wusste nicht wie es weitergehen soll."

"Bin in ein tiefes Loch gefallen"

Sprüche wie, "Studenten fahren später doch alle Taxi", haben sie genauso eingeschüchtert wie die vielen "Konkurrenten" mit ihren guten Noten, den perfekten Englischkenntnissen, den Auslandserfahrungen. Da könne sie nicht mithalten, glaubte sie. Außerdem seien die vielen Ausgangsmöglichkeiten, die sie als Absolventin der Politikwissenschaft haben könnte, geradezu erschlagend. "Aufgetan hat sich ein riesiges Loch", beschreibt Jekaterina ihren Zustand, der dafür sorgte, dass sie die Masterarbeit lange vor sich hergeschoben hat.

Zwischendurch war sie raus aus dem Loch, konnte die Arbeit an der Masterarbeit beginnen, sich mit Stellenanzeigen befassen und sogar schon die ersten Bewerbungen schreiben. Geholfen haben ihr Gespräche mit ihrem Partner, ihren Freunden und vor allem ihrer Therapeutin: "Die versichern mir alle, dass ich nicht schlecht bin. Das gibt mir Kraft."

Doch jetzt, wo die Abgabe der Arbeit näher rückt, kommen die quälenden Gedanken wieder. "Es ist die pure Existenzangst, nichts zu haben, wovon man leben kann", erzählt sie. Noch arbeitet sie an der Uni Hamburg als studentische Hilfskraft. Doch mit Abschluss des Studiums fällt dieser Job weg. Dann wird es ernst.

Wie geht es nach dem Studium weiter?

Dass sie mit ihrem Freund zusammenwohnt und ein Dach über dem Kopf hat, selbst das kann sie an schlechten Tagen nicht beruhigen - im Gegenteil. Denn sollte sie nicht schnell genug einen Job finden, würde er beide finanzieren müssen. Und das will Jekaterina auf keinen Fall. "Es belastet mich, dass ich noch einen anderen Menschen mit hineinziehe."

Trotz allem will sich die 27-jährige den Herausforderungen des Lebens stellen: Studium beenden, eine passende Arbeit suchen, und wenn es mehrere Nebenjobs sind. Irgendetwas wird sich schon finden. Anderen in einer ähnlichen Situation rät sie aus eigener Erfahrung: "Gebt nie auf, nehmt die schlechten Tage an, und sprecht offen über Eure Gedanken und Gefühle eventuell auch mit einem Therapeuten. Denn es ist kein Makel sich Hilfe von außen in Form einer Therapie zu suchen."

Um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, will Jekaterina, die noch nie allein im Ausland war, jetzt für einen Monate nach Thailand reisen. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist die dann ganz auf sich selbst gestellt. "Ich hoffe, dass ich mit ein wenig Abstand herausfinden kann, wohin es für mich weitergehen soll."

Mann der mit acht Armen diverse Dinge, wie Aktentasche, Hantel oder Geld jongliert Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.