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Akute Halsschmerzen bieten einen der häufigsten Anlässe für einen Arztbesuch. Besonders bei Kindern treten sie oft auf. Die Erreger werden von Mensch zu Mensch durch die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen - also über Speichelkontakt oder Sekrettröpfchen in der Atemluft, zum Beispiel durch Niesen oder Husten.

Beschwerden und Begleiterscheinungen

In bis zu 80 Prozent der Fälle wird die Rachenentzündung durch Viren ausgelöst, etwa bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt. Ist eine bakterielle Infektion die Ursache, sind die Beschwerden meist ausgeprägter: Beispielsweise haben Sie höheres Fieber oder starke Halsschmerzen mit ausgeprägten Schluckbeschwerden.

Eine akute Pharyngitis kann außerdem mit einer Entzündung der Nasenschleimhaut oder der Nasennebenhöhlen einhergehen. Diese Erkrankungen werden in der Fachsprache Rhinitis beziehungsweise Sinusitis genannt. Sind in den seitlichen Bereichen des Rachens gelb-weißliche, stecknadelkopfgroße Stippchen zu sehen, handelt es sich eventuell um eine Mandelentzündung .

Bei der sogenannten Seitenstrang-Angina, einer Sonderform der akuten Pharyngitis, ist auch das Lymphgewebe an der Rachenseitenwand entzündet. In diesem Fall kann begleitend auch eine Mittelohrentzündung auftreten.

Die typischen Symptome einer Rachenentzündung sind: 

  • Halsschmerzen
  • brennendes, kratziges Gefühl 
  • Schluckbeschwerden
  • Trockenheitsgefühl
  • gerötete, geschwollene Rachenschleimhaut
  • zusätzliche Erkältungssymptome, z. B. Husten und Fieber

Chronische Pharyngitis

Ist die Rachenschleimhaut sehr häufig oder dauerhaft entzündet, handelt es sich um eine chronische Pharyngitis. Betroffene leiden meist unter Hustenreiz, Räusperzwang, Fremdkörpergefühl im Hals und Schluckbeschwerden, ohne sich dabei krank zu fühlen. Manche Auslöser lassen sich nur schwer vermeiden beziehungsweise sind mitunter berufsbedingt, wie der Einsatz verschiedener Chemikalien. Auch körperliche Ursachen sind möglich, zum Beispiel bakterielle Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich oder ein gestörter Stoffwechsel oder Hormonhaushalt. Andere Reize können Sie meiden beziehungsweise reduzieren, indem Sie auf Alkohol verzichten, nicht rauchen und Ihre Stimme schonen. 

Können Komplikationen auftreten?

Nur in sehr seltenen Fällen kann eine bakterielle Rachenentzündung, etwa durch Streptokokken, ein sogenanntes rheumatisches Fieber verursachen: In schweren Fällen kann dies auch das Herz, Gehirn, die Nieren oder die Haut schädigen.

Ähnliche Symptome wie bei einer Pharyngitis können außerdem beim Pfeifferschen Drüsenfieber , auch Mononukleose genannt, und bei der Diphtherie auftreten. Neben den gängigen Erkältungsbeschwerden und Fieber äußert sich Diphtherie unter anderem durch großflächige, grau-weißliche Beläge im Mund- und Rachenraum. Bei Pfeifferschem Drüsenfieber schwellen häufig die Lymphknoten am ganzen Körper an und Betroffene sind extrem müde und abgeschlagen. Da vor allem die Diphtherie lebensbedrohlich verlaufen kann, sollten Sie bei ersten Anzeichen unbedingt Ihren Arzt aufsuchen.  

Ärztliche Untersuchung

Schildern Sie Ihrem Arzt zunächst Ihre Symptome. Anschließend wird er Ihren Hals untersuchen: Meist kann er mit einem Blick in den Rachen bereits die Diagnose stellen. Besteht der Verdacht auf eine bakterielle Infektion, kann er einen Abstrich des Rachens vornehmen.

Halsschmerzen einfach lindern 

Rund 85 Prozent der Patienten mit einer akuten Rachenentzündung sind nach etwa einer Woche wieder beschwerdefrei - auch ohne Behandlung. Nur bei einer bakteriellen Infektion wie etwa durch Streptokokken verordnet Ihr Arzt Ihnen Antibiotika. Sind Viren die Auslöser, können Sie mit einigen einfachen Maßnahmen die Beschwerden lindern.

Viel trinken: Auch wenn jeder Schluck schmerzt - reichlich Flüssigkeit ist bei einem viralen Infekt sehr wichtig. Dadurch werden die Erreger schneller aus dem Körper gespült und die Rachenschleimhaut wird feucht gehalten. Trinken Sie daher täglich etwa zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee - bei Fieber sollte es noch etwas mehr sein.

Schmerzmittel: Sind die Schmerzen sehr stark, können Sie diese durch schmerzstillende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen lindern. Diese senken zudem das Fieber. Halten die Beschwerden trotzdem mehrere Tage an, sollten Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen lassen.

Hals warm halten: Bei einer Rachenentzündung sollte Ihr Hals nicht auskühlen. Wickeln Sie sich einen Schal um oder tragen Sie ein Oberteil mit Rollkragen, um den Hals stets zu wärmen. Auch Halswickel helfen, die Entzündung einzudämmen.

Bonbons und Halspastillen: Lutschen Sie zuckerfreie Bonbons. Das regt die Speichelproduktion an, hält somit die entzündete Rachenschleimhaut feucht und kann außerdem die Schluckbeschwerden lindern. Sogenannte Hals- oder Lutschpastillen bilden zudem eine Schutzschicht auf den Schleimhäuten, sodass diese für längere Zeit befeuchtet werden. 

Gurgeln: Gurgellösungen wirken entzündungshemmend und bekämpfen die Erreger. Gurgeln Sie bei Bedarf mehrmals täglich mit Salzwasser oder Kräutertee - besonders gut eignet sich Salbeitee.