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Sobald Sie in den Kreißsaal kommen, werden Sie regelmäßig körperlich untersucht. Hierzu gehört auch eine vaginale Untersuchung, um den Geburtsfortschritt zu überprüfen. Ein Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme  stellt fest, wie weit sich der Muttermund (Portio) geöffnet hat und wie tief der Kopf Ihres Babys in Ihrem Becken liegt. Danach werden etwa alle zwei Stunden Ihr Blutdruck, Ihr Puls und Ihre Körpertemperatur kontrolliert. 

In den meisten Kliniken wird Ihnen ein venöser Zugang gelegt - meist auf dem Handrücken -, über den bei Bedarf schnell Medikamente verabreicht werden können.

Auskultation - horchen am Herzschlag

Eine Hebamme überwacht mit einem sogenannten Pinard-Stethoskop - einem Hörrohr - oder einem tragbaren Ultraschallgerät (Dopton) die Herzfrequenz Ihres Kindes. So kann sie unter anderem feststellen, wie gut Ihr Kind mit Sauerstoff versorgt wird. Die Geburtspflegerin misst dabei Ihren Puls, um Ihre Herzfrequenz von der Ihres Kindes zu unterscheiden. In der Eröffnungsphase geschieht das in der Regel etwa alle 15 bis 30 Minuten, in der Austreibungsphase alle fünf Minuten.

Die Überwachung durch das CTG 

Eine sogenannte Kardiotografie (CTG), auch Wehenschreiber genannt, kann die Herzfrequenz Ihres Kindes und die Stärke Ihrer Wehen aufzeichnen. In der Regel kommt dieses Verfahren zum Einsatz, wenn eine Auskultation nicht möglich ist oder sich beim Horchen Auffälligkeiten zeigen. Zu Ihrer Sicherheit kann das CTG auch kontinuierlich Daten während der Geburt aufzeichnen - in der Eröffnungs- und in der Austreibungsphase. Dafür legt Ihre Hebamme einen Gurt mit zwei Sensoren um Ihren Bauch. Einer misst mittels Ultraschall die Herzfrequenz Ihres Babys, der andere misst die Spannung Ihrer Bauchdecke. Die Daten druckt der Wehenschreiber auf Papier. Viele Kliniken verfügen über kabellose, wasserdichte CTG-Geräte - Sie können sich damit bewegen und Ihr Kind auch im Wasser zur Welt bringen. 

Fetalblutanalyse

Die Fetalblutanalyse (FTB) kann Gewissheit über den Sauerstoffgehalt Ihres Kindes bringen. Am PH-Wert des Blutes können Ärzte und Ärztinnen erkennen, ob es Ihrem Kind gut geht. Bei der FTB entnimmt ein Arzt oder eine Ärztin durch Ihren Muttermund ein wenig Blut von der Kopfhaut Ihres Babys. Oft zeigt die Blutuntersuchung normale Werte an, obwohl das CTG Hinweise für einen Sauerstoffmangel aufwies. Doch die Fetalblutanalyse gilt als geeignetes Mittel, um mögliche Komplikationen zu verhindern.

Überwachung während der Nachgeburtsphase 

In der Regel sorgt Ihr Hormonspiegel nach der Geburt dafür, dass Sie trotz der Anstrengung nicht vollkommen erschöpft sind. Das gesamte Geburtshilfeteam versucht, Ihnen und Ihrem Kind diesen ersten Kontakt in ruhiger Atmosphäre zu ermöglichen.

Während der Nachgeburt, der Geburt der Plazenta (Mutterkuchen), werden Sie besonders intensiv betreut und überwacht. Die Hebamme untersucht, ob die Plazenta vollständig ist. Nachdem sie sich aus der Gebärmutter gelöst hat, zieht sich diese zusammen. Geschieht das nur unzureichend, könnten Sie viel Blut verlieren ( Uterusatonie ) und erhalten in diesem Fall Medikamente, die die Kontraktion Ihrer Gebärmutter unterstützen. 

Versorgung nach der Geburt 

Nach der Geburt Ihrer Plazenta untersucht die Hebamme Sie auf mögliche Geburtsverletzungen - vor allem Ihren Damm, Ihren Muttermund und Ihre Scheide. Oberflächliche Risse am Damm können von selbst verheilen. Falls ein gezielter Dammschnitt  nötig war, kann eine Naht den Heilungsprozess unterstützen. Dafür werden Sie örtlich betäubt. 

In der Regel haben Sie und Ihr Kind nun zwei Stunden Zeit, sich in Ruhe kennenzulernen. Währenddessen kontrolliert eine Hebamme öfters, ob es Ihnen gut geht. Danach kommen Sie vom Kreißsaal auf die Wochenstation. Hatten Sie eine ambulante Geburt, können Sie die Klinik meist bereits nach vier Stunden wieder verlassen.