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Sie haben Interesse am Klettern, aber finden Bergsteigen irgendwie old school? Dann könnte Bouldern etwas für Sie sein. Bei dem Trendsport klettern Sie ohne Seilsicherung an Felsblöcken (engl. boulder), Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe.

Bouldern ist hip, weil es eine Mischung aus Muskel- und Geschicklichkeitstraining, Denksport und Mutprobe ist. Schließlich geht es auch darum, die Angst vor dem Fallen zu überwinden. Boulder können immerhin bis zu fünf Meter hoch sein. Das ist eine Herausforderung für sich.

Bouldern heißt, Probleme lösen

Die Route ist das "Problem" und heißt beim Bouldern auch so. Wie komme ich die Kletterwand hinauf, ohne abzustürzen? Und wie geht es nach dem nächsten Schritt weiter? Bouldern ist viel Kopfarbeit und erforderte eine enorme Konzentration. Für Menschen, die gerne an Problemen tüfteln und ein gewisses Risiko lieben, ist Bouldern der ideale Sport.

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Tech­niker Boulder Bundes­liga

Bouldern ist zum Trendsport und olympisch geworden. Vize-Europameisterin Hanna Meul erklärt im Video-Guide Bouldern die Basics und gibt wertvolle Tipps. Außerdem: Alle Infos zur Techniker Boulder Bundesliga.

An künstlichen Kletterwänden dürfen Sie pro Route nur Griffe einer Farbe benutzen. Greifen Sie zu einem andersfarbigen Halt, haben Sie das Problem nicht gelöst, selbst wenn Sie oben angekommen sind. Das kann ganz schön gemein sein, aber so sind nun mal die Regeln

Am natürlichen Felsblock ist es egal, wie Sie hochkommen. Dafür lauern hier andere Herausforderungen: In den Felsen müssen Sie kleinste Unebenheiten als Griffe und Tritte benutzen. Für Anfänger:innen sind die Kletterhilfen als solche oft kaum erkennbar. Nur Übung macht hier den Meister.

Egal, ob Sie Kreidefelsen oder Plastiktürme abklettern - hier wie dort gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Kaum einer schafft es beim ersten Anlauf, einen Boulder hochzuklettern. Schafft man es doch, dann hat man den Boulder "geflashed".

Technik vor Kraft

Beim Bouldern gilt der Grundsatz: Technik vor Kraft. Bevor Sie zum ersten Mal Bouldern, sollten Sie sich mit den Bewegungsmustern vertraut machen. Geduld und die Bereitschaft zu lernen, sind wesentliche Erfolgsfaktoren, einen Boulder schön und effektiv lösen zu können.

Profis erkennt man an einem eleganten, kraftsparenden Stil. Weniger an dicken Muskelpaketen.

Wozu ist Bouldern gut?

Nichtsdestotrotz: Ohne Kraft ist ein Boulder nicht zu lösen. Deshalb gilt Bouldern auch als Krafttraining der besonderen Art. Vor allem die Muskulatur im Oberkörper wird gestärkt, gleichfalls verbessert sich die Körperspannung.

Vorteile auf einen Blick:

  • Krafttraining, vor allem für den Oberköper
  • Verbesserung der Köperspannung
  • Stärkung von Konzentration und Selbstkontrolle
  • Denken und Problemlösen werden geschärft
  • Überwindung von Angst

Gibt es Risiken?

Muskeln, Bänder und Sehnen müssen sich erst langsam an die neue Belastung gewöhnen. Gerade Hände und Finger leisten Schwerstarbeit, weil auf ihnen viel Körpergewicht lastet.

Beim Abspringen werden zudem Knie und Fußgelenke strapaziert. Zurückklettern ist auf jeden Fall gesünder, auch wenn das nicht immer freiwillig möglich ist. In Boulderhallen federn weiche Sturzmatten den Sprung oder Absturz ab, in der Natur - wie etwa im französischen Boulder-Mekka Fontainbleau - gibt es so etwas nicht. Kletternde bringen die Crashpads darum selber mit. Boulder-Freunde, sogenannte Spotter, sorgen dafür, dass der Sturz nicht daneben geht.

Bouldern birgt immer ein gewisses Verletzungsrisiko. Bei unsanften Landungen hat sich so manch einer schon den Knöchel verstaucht oder einen Bänderriss zugezogen. Bouldernde versuchen deshalb, ihre Gelenke mit Tapes so gut es geht vor solchen Verletzungen zu schützen.

Auch Schürfwunden sind möglich, gerade an den Fingern reibt sich die Haut schnell ab. "Bouldern macht zwar stark, aber auch kaputt", sagen eingefleischte Bouldernde. Trotzdem ist es für viele der schönste Sport der Welt.

Diese Ausrüstung brauchen Sie

Fürs Bouldern in der Halle brauchen Sie nichts weiter als ein paar gut sitzende Kletterschuhe, Chalk und eine Bürste. Bei Chalk handelt es sich um Magnesiumcarbonat, das den Handschweiß aufsaugt. Es wird auch von Turnern und Turnerinnen benutzt, weil es die Reibung an den Griffen verbessert. Eine dicke Schicht an Händen und Griffen verschlechtert jedoch wieder die Reibung. Deshalb die Bürste. Tape zum Gelenkschutz ist ebenfalls empfehlenswert.

Zieht es Sie zu echten Felsen, brauchen Sie außer diesen Basics noch ein Crashpad, gegebenenfalls ein Zelt, warme Kleidung und Verpflegung. Da Bouldern fast immer ein Teamsport ist - Probleme werden gemeinsam gelöst! - können Sie auch die Ausrüstung mit Ihren Boulder-Freunden teilen. Nicht jeder muss ein Crahspad mitschleppen. Das ist viel ökonomischer und schweißt zusammen.

Ein echter Felsen ist anders als die Kletterwand

Bouldern in der Natur ist ein ganz anders Erlebnis als in der Halle und weitaus schwieriger. Beim Einstieg ist man ohnehin gut beraten, den Klettersport zunächst im Trockenen zu üben. Boulderhallen haben außerdem den Vorteil, dass sie schneller erreichbar sind und bei jedem Wetter genutzt werden können. Wer glaubt, die richtige Technik drauf zu haben, tut sich später am echten Felsen erheblich leichter.

Übrigens: Seit den 1970er Jahren ist das Bouldern eine eigene Disziplin des Sportkletterns. Es gibt sogar Meisterschaften wie zum Beispiel die Techniker Boulder Bundesliga .