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Glückselig und sorgenvoll, tiefenentspannt und ängstlich - viele Frauen erleben Schwangerschaft und Wochenbett wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Diese Bandbreite an Emotionen ist erst einmal normal. Sie hat nicht nur mit den Ereignissen selbst zu tun, sondern auch mit hormonellen Umstellungen , die sich auf Ihr seelisches und körperliches Befinden auswirken können.

Während der Schwangerschaft

Gerade im ersten Trimester kann auf die anfängliche Freude über die Schwangerschaft ein Wechselbad der Gefühle folgen. Ihr Körper aktiviert nun eine Reihe von Hormonen, damit Ihr Kind sich optimal entwickeln kann. Diese teils starke Umstellung spüren Sie möglicherweise durch Stimmungsschwankungen oder auch Müdigkeit. Geben Sie sich und Ihrem Körper Zeit für diese Phase der Neuorientierung und sprechen Sie mit einer vertrauten Person darüber. Bestehen jedoch konkrete Sorgen - etwa, weil Sie eine Grunderkrankung haben - oder sind Sie längere Zeit niedergeschlagen, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels fühlen sich viele Frauen körperlich und seelisch wohler als zu Beginn der Schwangerschaft. Sind Sie in dieser Zeit beruflich oder privat gestresst, gönnen Sie sich zum Ausgleich regelmäßig bewusste Auszeiten und bleiben Sie sportlich aktiv. Vielleicht erlernen Sie eine Entspannungsmethode , bei der Sie sich und Ihrem Kind ganz nah sind.

Zwischendurch etwas Hektik oder Ärger gehört zum Leben - Sie brauchen sich deswegen keine Gedanken um Ihr ungeborenes Kind zu machen. Fühlen Sie sich durch extremen oder anhaltenden Stress belastet, ist es jedoch wichtig, sich Unterstützung zu holen: Ziehen Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin ins Vertrauen.

Im letzten Drittel Ihrer Schwangerschaft überwiegt vermutlich die Vorfreude, auch wenn Sie durch den wachsenden Bauchumfang und die eingeschränkte körperliche Belastbarkeit zunehmend erschöpft sein können. Mittlerweile spüren Sie die kindlichen Bewegungen und fühlen sich mit Ihrem Baby dadurch vielleicht tiefer verbunden. Auch die Geburt rückt näher und damit womöglich die Frage, ob alles gut laufen wird. Ein Erstgespräch in der Geburtsklinik, ein Geburtsvorbereitungskurs und eine Hebamme  an Ihrer Seite können Ihnen Sicherheit vermitteln. Eine gewisse Aufregung ist normal. Falls die Angst vor der Geburt jedoch Ihren Alltag bestimmt, nehmen Sie zeitnah therapeutische Hilfe in Anspruch.

Geburt und Wochenbett

Eine Geburt ist faszinierend - und ja, sie kann anstrengend sein. Ein gewisser Respekt davor ist daher berechtigt. Frauen, die an einem Geburtsvorbereitungskurs  teilgenommen haben, gelingt es oft besser, sich auf das große Ereignis einzulassen. Auch Entspannungs- und Atemtechniken können Ihnen während der Entbindung helfen und sogar Ihre Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Neben Ihren engsten Vertrauten wird Sie im Kreißsaal ein Team aus medizinischen Fachkräften unterstützen und alles dafür tun, damit Sie die Ankunft Ihres Kindes positiv erleben. Machen Sie sich bewusst, dass die allermeisten Geburten glücklich enden, und vertrauen Sie Ihrem Körper - er bringt die besten Voraussetzungen dafür von Natur aus mit.

Zu Beginn des Wochenbetts , zwischen dem zweiten und vierten Tag nach der Entbindung, erleben viele Mütter den sogenannten Babyblues. Vielleicht sind Sie plötzlich sehr traurig, ängstlich oder auch reizbar - dies hängt mit der abrupten Hormonumstellung zusammen, aber auch damit, dass Sie nach den aufregenden Tagen körperlich und seelisch erschöpft sind. Der Babyblues ist ein kurzes, weit verbreitetes Phänomen und verschwindet in der Regel von allein wieder.

Sind Sie längere Zeit antriebs- und interesselos oder fällt es Ihnen schwer, eine Bindung zu Ihrem Baby aufzubauen, können das Anzeichen für eine Wochenbett-Depression sein. Zur Behandlung ist dann fachkundige Hilfe erforderlich - sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Trauen Sie sich, offen über Ihre Situation zu reden, denn Sie sind damit nicht allein: Schätzungen zufolge betrifft es 10 bis 15 Prozent aller Mütter.

Wenn nicht alles glatt läuft …

Nicht jede Frau erlebt ihre Schwangerschaft und die erste Zeit mit ihrem Baby als harmonisch und durchweg positiv besetzt. Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein Video veröffentlicht, in dem eine Schwangerschaftsberaterin sich dem Thema "Schwere Gefühle in der Schwangerschaft und nach der Geburt" annimmt: Wie lassen sich negative Gefühle einordnen und wann ist es besser, sich professionelle Hilfe zu suchen, um das eigene Wohlbefinden und das des Kindes zu fördern?

Eltern sein

Die Geburt eines Kindes kann das Leben auf den Kopf stellen - natürlich auch das Ihres Partners oder Ihrer Partnerin. Alles ist neu und aufregend. Vielleicht fühlen Sie sich beide öfter überfordert oder fragen sich, ob Sie der Verantwortung gerecht werden können. Haben Sie Geduld mit sich und sprechen Sie miteinander, wenn einmal gereizte Stimmung herrscht. Misstöne lassen sich so am besten aus der Welt schaffen.

Versuchen Sie, möglichst schon im Vorfeld in Ihrem Unternehmen zu klären, wer von Ihnen wann und wie lange in Elternzeit  geht und ob Sie diese zum Teil gemeinsam nehmen können. Viel Zeit mit Ihrem Baby zu verbringen, intensiviert nicht nur die Bindung zu Ihrem Kind, sondern kann auch Ihre Beziehung stärken.

Um entspannt durch die Babyzeit zu kommen, nehmen Sie sich als Eltern immer wieder kleine Auszeiten - sowohl für sich selbst als auch füreinander. Planen Sie regelmäßig etwas Zeit zu zweit ein, um sich weiter als Paar wahrnehmen und neue Energie tanken zu können. Nehmen Sie den Druck raus - nichts muss perfekt sein. Viel wichtiger ist es, dass Sie Zeit haben, als Familie zusammenzuwachsen, und die kostbaren ersten Monate mit dem Nachwuchs in vollen Zügen genießen.

TK-Elternkurs "Babys erstes Lebensjahr"

Neu-Eltern haben viele Fragen. Unser Online-Ratgeber "Babys erstes Lebensjahr" begleitet Sie in 26 Video-Lektionen durch diese spannende Zeit. Hier erfahren Sie etwa, welche Entwicklungsschritte in den ersten Monaten anstehen oder wie Sie eine innige Bindung zu Ihrem Kind aufbauen.