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Die Hauterkrankung ist in den meisten Fällen erfolgreich behandelbar, aber kann den Alltag durch den unangenehmen Juckreiz erheblich einschränken. Wird Krätze fachgerecht behandelt, heilt sie in der Regel gut aus.

Wichtig zu wissen:

Krätze fällt unter die Regeln des Infektionsschutzgesetzes. Gemeinschaftseinrichtungen, etwa Schulen oder Kindergärten, sind verpflichtet, jeden Verdacht beziehungsweise bestätigten Erkrankungsfall an das Gesundheitsamt zu melden. Wenn der Betroffene wieder gesund ist, benötigt er eine Bescheinigung, dass er frei von ansteckenden Krankheiten ist, um die Einrichtung wieder besuchen zu dürfen. Diese Bestätigung wird vom Gesundheitsamt oder vom behandelnden Arzt ausgestellt.

Juckreiz, der unter die Haut geht

Folgende Symptome können auf einen Krätzebefall hindeuten:

  • starker Juckreiz in der Nacht
  • aufgekratzte Hautstellen
  • juckende Pusteln oder Knötchen
  • bei Skabies norvegica: graue, schuppige Hautentzündungen (nur bei immungeschwächten Personen oder Personen mit stark mangelnder Körperhygiene)

Die Milben graben sich in der oberen Hautschicht des Menschen ein, wodurch tunnelförmige Gänge entstehen. Täglich legen die Weibchen dort über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen ihre Eier sowie ihren Kot ab. Der menschliche Körper reagiert auf diese Milbenausscheidung, die als unangenehmer Juckreiz zu spüren ist. Besonders nachts, unter der warmen Bettdecke, ist der Juckreiz sehr intensiv. Die Milben befallen vor allem warme Körperregionen, beispielsweise Fingerzwischenräume, Handgelenke, Achselhöhlen, den Brustbereich und auch den Genitalbereich. Vor allem bei Kleinkindern tritt die Erkrankung häufig am behaarten Kopf, an Handinnenflächen sowie Fußsohlen auf.

Milben brauchen intensiven Haut-zu-Haut-Kontakt

Krätze wird in der Regel durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Menschen übertragen. Je länger die Milben von einem Wirt getrennt sind, desto weniger infektiös sind sie. Daher ist die Ansteckungsgefahr bei lang andauerndem Körperkontakt, etwa bei gemeinsamem Spielen, beim Kuscheln, beim Schlafen in einem Bett oder auch beim Sex größer als bei einer flüchtigen Umarmung oder einem kurzen Händeschütteln. Sowohl mangelnde als auch übertriebene Hygiene kann den Krankheitsverlauf verstärken.

Krätze kommt weltweit vor und kann im Prinzip jeden treffen. Überall dort, wo Menschen eng zusammenkommen, ist das Risiko einer Infektion erhöht. Dabei sind besonders Kinder, pflegebedürftige Senioren sowie immungeschwächte Menschen betroffen. Typischerweise häuft sich die Erkrankung in Gemeinschaftseinrichtungen, zum Beispiel in Kindergärten oder im Pflegeheim, wobei hier auch das Betreuungs- und Pflegepersonal gefährdet ist, sich anzustecken.

Ein geschwächtes Immunsystem kann eine Krätze-Infektion begünstigen. Das betrifft zum Beispiel Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, Leukämie-Erkrankte und HIV-Positive.

Sichtdiagnose: Ein Blick mit der Lupe bringt Klarheit

Haben Sie die genannten Krankheitsanzeichen und erkennt Ihr Arzt gangförmige Strukturen auf der Haut, stellt er zuerst eine Verdachtsdiagnose. Ein weiteres Indiz ist der nachweisliche Kontakt zu infizierten Personen. Die Diagnose sichert er dann durch einen mikroskopischen Nachweis von Milben und Eiern aus einer entnommenen Hautprobe oder mittels Auflichtmikroskop.

Behandlung: auftragen, einwirken lassen, abwaschen

Krätze ist gut behandelbar. Es stehen wirksame und hilfreiche Medikamente, etwa sogenannte Skabizide oder Antiskabiosa, zur Verfügung. Diese werden typischerweise als Cremes, Sprays oder Salben auf die Haut aufgetragen. Auch mit Tabletten kann Krätze behandelt werden. Je nach Mittel ist es sinnvoll, die Therapie später zu wiederholen. Zur Vorbeugung und zum Schutz sollte sich Ihr Partner oder Ihre Partnerin mitbehandeln. Haben Sie Geduld: Der zu verspürende Juckreiz kann selbst nach Abschluss der Behandlung für einige Zeit, manchmal sogar mehrere Wochen lang, anhalten. Zur Sicherheit empfehlen Experten, Kleidung und Bettwäsche eine Zeit lang täglich zu wechseln und sie mindestens bei 60 Grad zu waschen. Schwer zu reinigende Gegenstände mit längerem Körperkontakt sollten mindestens drei Tage lang bei über 21 Grad in verschlossenen Plastiktüten trocken gelagert werden. Außerdem empfehlen Experten, drei Nächte lang nicht auf der sonst genutzten Matratze zu schlafen.

Vorkehrung: den Tunnelgräbern keine Chance geben

Die Milben können unbemerkt bereits vor Beginn der Beschwerden übertragen werden - die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Wochen. Verzichten Sie daher in erster Linie auf direkten Körperkontakt mit erkrankten Personen.

Haben Sie dennoch Kontakt zu infizierten Personen, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Meiden Sie für etwa fünf bis sechs Wochen intensiven Hautkontakt mit anderen. 
  • Informieren Sie Ihren Partner darüber. Falls eine Infektion vorliegt, verzichten Sie bis zum Ende der Behandlung auf Sex. 
  • Bei der Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen sind langärmlige Kleidung und die Nutzung von Einmalhandschuhen als Schutzmaßnahme sinnvoll. 

Tipp:

Da die Haut nach der Behandlung oft noch trocken und gereizt ist, kann eine Pflegelotion die Irritationen lindern.