Die IT-Branche boomt, die Zahlen sprechen für sich: Für den deutschen IT-Dienstleistungsmarkt ist laut Statista ein stetiges Umsatzwachstum von insgesamt 22,3 Milliarden EUR bis zum Jahr 2028 zu erwarten - das ist ein Anstieg von 39 Prozent. 

Laut Unternehmensberatung QLab Think Tank ist es wichtig, ausländische Fachkräfte zu rekrutieren und zu integrieren, um Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 

Der Bedarf an IT-Fachkräften ist groß

Bereits heute beschäftigen 75 Prozent der IT-Unternehmen ausländische Fachkräfte, obwohl die Anzahl der in Deutschland ausgebildeten Softwareentwickler:innen zunimmt - nach Erwartungen des Instituts der deutschen Wirtschaft um nahezu 50 Prozent bis zum Jahr 2026. Das entspricht ungefähr 84.500 Fachkräften. Damit ist der Bedarf längst nicht gedeckt. 

Warum kommen noch zu wenige IT-Fachkräfte ins Land?

Langwierige Visaprozesse, Sprachbarrieren und Digitalisierungsdefizite verringern die Attraktivität des Standorts Deutschland. Unter Digitalisierungsdefizit verstehen Fachkräfte auch, wenn Unternehmen ihnen beispielsweise die Arbeit aus dem Ausland nicht ermöglichen oder Englisch nicht als Unternehmenssprache eingeführt haben. 

So erhöhen Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens

  • Bieten Sie flexible Arbeitszeiten, Sprachkurse und Weiterbildungsmöglichkeiten an.
  • Unterstützen Sie mit Relocation Services, unter anderem organisatorisch bei der Einholung von Arbeits- und Aufenthaltserlaubnissen, aber auch bei Umzügen und der Wohnungssuche.
  • Bieten Sie Beratung und Unterstützung bei rechtlichen Fragen zu Visabestimmungen oder lokalen Arbeitsgesetzen an. 

Tipp: Prüfen Sie, ob in Ihrer Region ein Willkommensservice angeboten wird, der Sie unterstützen und beraten kann. Eine Auflistung von Welcome Centern bietet das Portal Make it in Germany.

So wirkt Ihre Unternehmenskultur einladend

  • Sorgen Sie für eine mehrsprachige Arbeitsumgebung. Das hilft Beschäftigten, sich wohlzufühlen. Live-Übersetzungsprogramme helfen, Sprachbarrieren zu überwinden. 
  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden durch interkulturelle Schulungen für Fachkräfte aus dem Ausland. Das stärkt die Teamzugehörigkeit und erleichtert die Integration ins Arbeitsumfeld. 
  • Stellen Sie eine Mentorin oder einen Mentor an die Seite Ihrer ausländischen Talente, die ihre Erfahrungen teilen und helfen, neue Kontakte zu knüpfen. 

So erreichen Sie IT-Fachkräfte

Digital Recruiting: Benutzen Sie LinkedIn oder das europaweite EURES-Portal. bewerten lassen. Außerdem schaffen Sie Vertrauen, indem Sie sich von Mitarbeitenden auf Arbeitgeber-Vergleichsplattformen

  • Per KI rekrutieren: KI-gestützte Rekrutierungsprogramme helfen, passende Kandidatinnen und Kandidaten über Videointerviews zu finden. Dafür stellen sie die Plattform und Videoanalysen zur Verfügung. Tipp: Auch Algorithmen sind nicht frei von Fehlern und können Vorurteile reproduzieren. Wenn Ihnen immer wieder ein gewisser Stereotyp vorgeschlagen wird, hinterfragen Sie die Bewerberauswahl.
  • Social-Media-Präsenz zeigen: Geben Sie in sozialen Medien einen Einblick in Ihr Unternehmen oder sprechen Sie hierüber direkt Ihre Zielgruppe an.  
  • Mit dem Nachwuchs netzwerken: Gehen Sie Partnerschaften mit nationalen und internationalen Bildungseinrichtungen ein. So können Sie Absolventinnen und Absolventen direkt ansprechen und Praktika oder Arbeitsmöglichkeiten anbieten.

Hilfe vom Gesetzgeber

Am 23. Juni 2023 hat der Bundestag das Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen. Damit soll das bürokratische Verfahren vereinfacht werden. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel

Auch mit der Reform der Blauen Karte seit dem 18. November 2023 gelten vereinfachte gesetzliche Anforderungen. Mehr dazu im Artikel Reform der Blauen Karte EU - mehr Fachkräfte und niedrigeres Mindesteinkommen .